Brücken zwischen Nationen
(Bridges Between Nations)
Theorie
ist gut, Praxis ist besser. Während anderswo Ausländerpolitik
für Wahlkämpfe instrumentalisiert wird, profiliert sich
eine Initiative an der Elbe mit gelebter integration. Hinter dem
heute im Stadtpark stattfindenden Festival "Welt*Musik*Bewegung"
steht der Afghane Haroon Karghaee. Unter den Stars heute im Stadtpark
bei der "Welt*Musik*Bewegung" Premiere: Heinz Rudolf Kunze,
jamaica Papa Curvin und der afghanische Sänger Farhad Darya.
Cordelia Scherwitz sprach mit dem heute in den USA lebenden Künstler.
MOPO:
Wie sehen Sie Ihre Rolle als Künstler in der schwierigen
Situation Ihres Landes?
Darya:
Musik ist das Einzige, worauf die Menschen in Afghanistan noch vertrauen.
Die politiker berauben die Menschen ihrer würde. Musik kommt
in dieser Situation die Rolle eines "Propheten" zu - obwohl
sie offiziell unter den taliban verboten ist und die Menschen nur
illegal an die Tonträger herankommen. Ich liebe mein Land.
Wenn die Menscen in und aus Afghanistan leiden, dann bin ich für
sie da. Ich möchte
der Welt aber auch das andere Afghanistan zeigen, das sehr freundlich,
offen und tolerant ist.
MOPO:
Was bedeutet Ihnen der Auftritt im Rahmen der welt*Musik*Bewegung?
Darya:
Das Festival gibt mir die Möglichkeit, mit Menschen aus verschiedenen
kulturen und Nationen zu kommunizieren, Brücken zu schlagen.
Ausserdem ist hanburg für mich ein ganz besonderer Ort: Es
ist meine zweite Heimat. Als ich 1990 aus Afghanistan geflohen bin,
war Hamburg meine erste Anlaufstelle. Ich blieb fast fünf jahre.
Hier hat meine internationale Karriere begonnen, hier habe ich viele
Freunde. Hamburg hat mir sehr viel geschenkt.
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